Ihr WLAN-Projekt – Teil 2: Erhebung der Infrastruktur

Das beste WLAN nützt nichts, wenn die dahinter liegende Infrastruktur die gesammelten Daten nicht schnell genug abtransportieren kann. In Teil 2 unserer Serie schauen wir uns die wichtigsten Kenngrößen an, um Ihre vorhandene Infrastruktur zu bewerten oder Kriterien für künftige Infrastruktur zu bestimmen.

Schlechte Internetanbindung – Flaschenhals vieler WLAN Installationen

Die Anbindung an das Internet ist vor allem in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen auch heute noch der Flaschenhals Nummer Eins, wenn es um performantes WLAN geht. Was nützen die neusten Access Points, die mehrere Gigabit von einer Masse Endgeräte akkumulieren können, wenn für das ganze Gebäude nur 16 oder 50 Mbit/s zur Verfügung stehen. Schon bei 50 Nutzern steht dann dem einzelnen Endgerät nicht mehr die Bandbreite zur Verfügung, die für heute gängige Anwendungen wie Videostreaming oder VoIP benötigt wird.

Ausbau von Glasfasernetzen und auch der neue Mobilfunkstandard 5G haben die Situation bereits verbessert und werden diese auch künftig weiter entspannen. Wir sehen dabei eine Vermischung der Technologien und gestalten diese Entwicklungen lieber aktiv gemeinsam mit Ihnen, als sie an uns vorüberziehen zu lassen.

Lokaler Datenzugriff fordert WLAN besondere Bandbreiten

Auch wenn die Internetanbindung keine große Bandbreite hergibt, können WLAN-Systeme trotzdem stark gefordert werden. Der Zugriff auf lokale Daten, die auf Netzwerkspeichern und Servern vorgehalten werden, nutzt die verfügbare Bandbreite aus. Dann ist die lokale Infrastruktur wieder der begrenzende Faktor. Das sind die WLAN Access Points genauso wie Switche und Verkabelung.

Zeitgemäße Switche – 10Gbit/s sollten es schon sein

Auch wenn 10 Gigabit als Backbone-Geschwindigkeit für manche kleinere Unternehmen noch recht übertrieben schein, gilt auch hier die goldene Grundregel der Infrastrukturplanung: „Infrastruktur immer eine Stufe höher ausbauen, als aktuell nötig, um zukünftigen Entwicklungen gerecht zu werden.“ Aktuell ist 1 Gigabit je Sekunde beim Anschluss von Endgeräten üblich. Damit ergibt sich für die Verbindung von Switchen untereinander mindestens 10 Gigabit als unteres Minimum. Darüber liegende Aggregationsstufen sollten dann schon mit 40 oder 100 Gbit/s ausgestattet sein. Natürlich sind wirtschaftliche Überlegungen immer Teil dieser Planung. Aber auch hier kann vorrausschauende Planung letztlich günstiger sein.

Moderne Access Points sind in der Lage deutlich mehr als 1Gbit/s an Daten von Endgeräten zu sammeln. Um diese Datenmengen über die herkömmliche Verkabelung (CAT 5e) abzutransportieren und die Geräte gleichzeitig noch mit Strom zu versorgen, wurde der Standard 802.3bz ins Leben gerufen. Mit diesem sind 2,5 bzw. 5 Gbit/s möglich

Kein WLAN ohne Strom PoE, PoE+, PoH, uPoE

Aktuelle WLAN-Geräte, werden über PoE - Power over Ethernet mit Strom versorgt. Diese Stromversorgung kann direkt über die Switche für mehrere Geräte oder mittels PoE Injektoren für einzelne Geräte erfolgen. Die aktuellen Standards sind PoE+ mit bis zu 30 Watt und PoH/uPoE bis zu 90 Watt.

Wenn alle Fragen rund um Ihre Infrastruktur geklärt sind, werden Anforderungen und Vorbedingungen dokumentiert – doch dazu mehr nächste Woche in Teil 3.