5GHz Kanäle für WLAN in Deutschland

Über die Unterschiede zwischen WLAN auf 2,4GHz und 5GHz haben wir bereits in diesem wlanWIKI-Artikel gesprochen. Hier soll es um die verfügbaren 5GHz Kanäle in Deutschland und die Herausforderungen in der Praxis gehen.

Sendeleistung und Frequenzzuteilung

Die Frequenzbereiche im 2,4- sowie im 5GHz-Bereich, die für WLAN genutzt werden, sind Teil öffentlicher Frequenzbänder, die für die private Nutzung vorgesehen sind. Die Verwendung der Frequenzen für spezifische Funktechnologien werden von der Bundesnetzagentur zugeteilt. Aktuell sind das folgende Frequenzbereiche:

  • UNII-1: 5150-5250 MHz - 200mW - indoor
  • UNII-2: 5250-5350 MHz - 200mW - indoor - DFS und Leistungsregelung
  • UNII-2-Ext: 5470-5725 MHz - 1W - indoor und outdoor - DFS und Leistungsregelung

DFS - Dynamic Frequency Search

Durch DFS sollen die oberen 5GHz Kanäle für Wetterradar und militärische Radaraktivitäten freigehalten werden. Erkennt ein WLAN Access Point mit DFS Radaraktivität auf den Kanälen, die er aktuell verwendet, muss er den Kanal wechseln. So wird die Frequenz wieder frei. Nach Abklingen der Radar Aktivität kann der Kanal wiederverwendet werden.

Verfügbare Kanäle

Die verfügbaren Frequenzbereiche sind in 20MHz Abschnitte aufgeteilt. Das sind derzeit die schmalsten verfügbaren Kanäle. Schmale Kanäle bedeuten weniger Bandbreite für die Übertragungen und weniger Interferenz durch Störeinflüsse. Mehr Bandbreite kann u.A. durch breitere Kanäle erreicht werden. Allerdings sind diese auch anfälliger für Störungen. Dabei stehen 40, 80 und 160MHz Kanäle zur Verfügung. Ein solcher Kanal entsteht durch die gleichzeitige Verwendung der zwei schmaleren Kanäle in seinem Frequenzbereich. So bilden zum Beispiel die beiden 20MHz-Kanäle 36 und 40 den 80MHz-Kanal 38. Zur Benennung wird immer die Kanalnummer gewählt, die genau zwischen den beiden Kanalnummern der schmaleren Kanäle liegt. Es ergeben sich folgende Kanäle für Deutschland:

  • 20MHz: 36, 40, 44, 48, 52, 56, 60, 64, 100, 104, 108, 112, 116, 120, 124, 128, 132, 136, 140
  • 40MHz:  38, 46, 54, 62, 102, 110, 118, 126, 134
  • 80MHz: 42, 58, 106, 122
  • 160MHz: 50, 114

Praxis - Kanalwahl

Im Allgemeinen ist man mit automatischer Kanalwahl gut bedient. Wenn sich in der Umgebung jedoch viele konkurrierende WLANs befinden, kann es zu häufigen Kanalwechseln kommen und bestehende Clientverbindungen können ggf. abreißen. Wenn Clients sich häufig und viel bewegen steht die Zuverlässigkeit der Verbindungen im Vordergrund. Bei diesen Szenarien kann feste Kanalwahl nötig sein.

Der wlanport empfiehlt bei fester Kanalwahl im 5GHz-Bereich die unteren 4 20MHz-Känale (Kanäle 36,40,44,48). Dadurch werden keine Geräte ausgeschlossen, die größere Kanalbreiten oder höhere Kanäle nicht unterstützen. Wenn Kontrolle über die Clients und Kenntnis über deren Fähigkeiten besteht, können auch andere Kanalbreiten und Kanäle gewählt werden. Die Kanäle 120, 124, 128 sind wegen des Vorrangs des Wetterradars möglichst zu vermeiden.

Gerne beraten wir Sie auch individuell. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

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